In den vergangenen Wochen und inzwischen Monaten wurde “brandheiss” diskutiert, wie man mit der Übernahme von WhatsApp (ein so genannter “Instant Messaging” – Dienst) durch facebook umgehen soll. Plötzlich interessiert das niemanden mehr… Warum?

Ich muss die nachfolgenden Worte unbedingt einmal loswerden – oder wie sagt man – “das treibt mich um”. Und danach werde ich Personen, die das Thema wieder ansprechen, einfach auf diesen Post verweisen (ich muss das so formulieren, sonst nimmt es wieder niemand ernst).

Aber nun zu den Inhalten: Welche Motivation grundsätzlich hinter einer derartigen Diskussion steht, ist ohnehin fraglich. Wer ist das, der immer noch freiwillig schützenswerte private oder geschäftliche Informationen und Daten über solche Dienste überträgt? Spätestens seit den sogenannten “Enthüllungen” über das Ausspionieren durch Geheimdienste (und damit meine ich nicht nur die USA respektive NSA) von Daten auf Servern sollte doch bekannt sein, dass man mit seinen Daten etwas vorsichtiger umgehen soll und muss. Spätestens seit Angela Merkel, Deutsche Kanzlerin, die eigentlich einen Vorbild-Charakter haben muss, auch offiziell mitgeteilt (oder erfahren?) hat, dass ihr Handy ausspioniert wurde, sollten die Nutzer doch vorsichtiger geworden sein? Und für aufmerksame Nutzer war das ohnehin schon sehr sehr lange klar, dass andere mitlesen und Daten auswerten…

Und wenn man inzwischen sensibilisiert wurde und seit diesem Zeitpunkt ohnehin keine wichtigen Daten überträgt – warum sollte man sich dann darum kümmern, ob diese Daten öffentlich zugänglich, in den USA oder von mir aus auch woanders in “Hintertupfingen” auf Internetservern gespeichert werden?

Vielleicht liegt es daran, dass sich sehr viele Nutzer (ich behaupte einfach mal, dass es die grosse Mehrheit ist) trotzdem keine Gedanken gemacht haben und im Nachgang feststellen, dass sie etwas “sorglos” mit ihrer Privatsphäre umgegangen sind.

Jetzt wird auch klar, warum das Thema aus den Medien verschwunden ist. Der ein oder andere Nutzer hat wohl – trotz einer anfänglichen “digitalen Kränkung” (vgl. Verweis unten, Sascha Lobo) gemerkt, dass er / sie allein für sein Handeln Verantwortung tragen muss. Fazit: Wer freiwillig seine schützenswerten Daten über Instant Messaging – Dienste wie WhatsApp (oder andere Internetdienste) weiter gibt, ist (und war schon immer) selbst dafür verantwortlich… Trotz der Kränkung und dem Bruch des Vertrauens in das Medium Internet müssen wir das nun anerkennen.

Ich bin trotzdem gespannt, ob die Internet-Welt nun sensibilisiert für das Thema ist und die damit verbundene “digitale Kränkung” (oder ist es Empörung?) überwunden ist. Ein paar wohl formulierte und sehr treffende, selbstkritische Worte zu der Naivität der Nutzer hat Sascha Lobo als “Internetexperte” und “Klassensprecher des Web 2.0″ (vgl. http://dw.de/p/18JLt) schon vor einiger Zeit im Artikel “Abschied von der Utopie – Die digitale Kränkung des Menschen” (vgl. http://www.faz.net/-gsf-7l7ui) verfasst, die ich sehr weiter empfehlen kann (Danke, Sascha). Der / Die ein oder andere sollte das ganz genau lesen und sich vielleicht zur Sicherheit in die Wiedervorlage aufnehmen, um hin und wieder an die glasklare Transparenz von Daten im Netz erinnert zu werden.

Ich warte schon jetzt auf die nächste Gelegenheit, bei der sich “empörte” Stimmen aufgrund ihrer immer noch nicht überwundenen Naivität zu diesem Thema mit Neuigkeiten in den Medien melden…

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