Please note: This blog post is definitely an excursus to Social Networking Services and Microblogging. Taking the German #Tatort community into account, this article is written in German language. If you have any questions please do not hesitate to contact me. The next post will be in English, again.

Update vom 2. Juli 2013: Der Tatort wurde Sonntag Abend erneut ausgestrahlt; dieser Post bekommt ergo eine ganz neue Qualität…

Der Hype von Twitter Feeds über den Tatort motivierte mich, dem #Tatort am 22.4. nicht nur im Fernsehen zu folgen. Ich sehe gelegentlich den Tatort, besonders wenn die FAZ und die SZ positiv über die Folge berichten und am Sonntagabend nichts anderes auf der Agenda ist.

Bezüglich der #Tatort Ausstrahlung am 22.4. kam es auch unter Experten zu intensiven Diskussionen. Definitiv bewegte man sich hier in einem neuen Format (dieses ist keine Wertung). Aber das soll hier nicht Thema sein.

Tatsächlich war es möglich, über den mutmasslichen Mörder “Holger” mit der Community zu disputieren. Schnell war der Mörder gefunden – aber ganz sicher war man sich dann doch nicht. Die Tweets regten offensichtlich die Überlegungen und Spekulationen zu Motiven und Verdächtigen an.

Auch die Tierfreunde kamen nicht zu kurz: Der Katzenmörder wurde über Twitter schnell verbal abgestraft.

Dass Katzen und Menschen für diesen verwirrten Menschen bei seinen Taten offenbar kaum oder keinen Unterschied machen, führte in der Twitter #Tatort-Community in Einzelfällen zu “verbalen Entgleisungen”, die m.E. völlig unangenmessen waren und im “realen Leben” vermutlich auch Konsequenzen gehabt hätten. Offensichtlich waren einige Zuschauer mit der neuartigen #Tatort Szenerie überfordert. Dennoch wäre m.E. etwas mehr “Anstand” angebracht gewesen, immerhin wurde hier eine sensible Thematik behandelt. Es ist zwar selbstverständlich, aber wann verstehen diese Menschen endlich: Jeder kann lesen, was man ins Netz schreibt.

Unterhaltsam waren dann noch die Statements bezüglich Maske, Kleidung und Szene. Roter Golf, weisse Hose und weisses Shirt mit US-Amerikanischer Flagge, dazu runde 80er-Jahre Ohrringe und eine schwarze Waffe am Gürtel. Das Outfit der Kommissarin forderte nur so nach Kommentaren, die die Zuschauer durchaus schmunzeln lassen.

Fazit:

  • Die Form der Story war sicher auch für die Microblogger keine alltägliche, wie sich auch anhand der Reaktionen der User auf Twitter ablesen lässt.
  • Die interaktive Untermalung auf Twitter kann den #Tatort-Abend beleben. Vor der Vielzahl der Tweets (es waren Teils Dutzende in Sekunden) verpasst (auch der aufmerksame) Zuschauer zeitweise sogar einige Teilszenen.
  • Wie überall im Internet muss man auch hier Qualität von Quantität trennen. Wenngleich bei einem derartigen “Krimi” unangemessene Kommentare wohl offensichtlich in einer höheren Dichte auftreten (dieses gilt es zu widerlegen). Manchmal muss sich der Zuschauer hier fragen: “Wer oder was (neben dem Täter) ist hier genau böse?”

Nicht nur für mich, einen Mensch mit klassischen Wertvorstellungen, sagt das auch viel über die Geschichte selbst aus. Auch das ARD sollte die Tweets einmal genauer analysieren und sich für nächstes Mal einen so genannten “Benchmark” setzen. Manches Twitter Feedback kann zum Nachdenken über die Qualität der Ausstrahlung anregen.

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